Vor der Südostküste Afrikas gelegen, ist Madagaskar die viertgrößte Insel der Welt.
Die Insel ist seit etwa 88 Millionen Jahren isoliert und viele ihrer Pflanzen und Tiere sind endemisch. Das prähistorische Auseinanderbrechen des Superkontinents Gondwana trennte vor etwa 135 Millionen Jahren die Landmasse Madagaskar, Antarktis und Indien von der Landmasse Afrikas und Südamerikas. Madagaskar spaltete sich dann später (vor etwa 88 Millionen Jahren) von Indien ab, wodurch sich Pflanzen und Tiere auf der Insel in relativer Isolation entwickeln konnten.
Mit einer Fläche von 587.041 km² ist die Insel etwas größer als Spanien und damit mehr als doppelt so groß wie das Vereinigte Königreich.
Madagaskar ist ein sicheres Land. In Antananarivo sollte man nach Einbruch der Dunkelheit jedoch nicht herumlaufen und tagsüber auf Taschendiebe aufpassen. Sobald man jedoch die Hauptstadt verlässt, ist die Insel sehr sicher und stressfrei. Die madagassische Kultur legt im Allgemeinen viel Wert auf eine friedliche Konfliktlösung und die Menschen, denen Sie begegnen, sind höflich und hilfsbereit.
Die heiße, nasse Saison erstreckt sich von November bis April und die kühlere, trockenere Saison von Mai bis Oktober. Das Klima wird größtenteils durch den feuchten Südost-Passat und der nordwestlichen Monsunwinde geprägt. Die Passatwinde, die das ganze Jahr über wehen, sind von Mai bis Oktober am stärksten. Die Ostküste hat eine hohe jährliche Niederschlagsrate, die bei Maroantsetra in der Bucht von Antongil fast 3.800 mm erreicht. Wenn die Winde das Plateau überqueren, verlieren sie viel von ihrer Feuchtigkeit, verursachen nur Nieselregen und Nebel auf dem Plateau selbst und hinterlassen den Westen in einem trockenen Regenschatten. Insbesondere der Südwesten ist fast wüstenartig, wobei die Trockenheit durch eine kalte Meeresströmung noch verstärkt wird.
Der Juli ist der kühlste Monat, mit monatlichen Durchschnittstemperaturen, die zwischen 10 Grad Celsius und 20 Grad Celsius liegen, und der Dezember ist der heißeste Monat, mit Temperaturen zwischen 15 Grad Celsius und 25 Grad Celsius. Die Temperaturen sinken im Allgemeinen mit zunehmender Höhe, wobei sie an der Nordwestküste am höchsten und auf der Hochebene am niedrigsten sind.
Tropische Orkane sind ein klimatisches Merkmal. Sie bilden sich weit über dem Indischen Ozean, insbesondere von Dezember bis März und nähern sich der Ostküste, was häufig heftige Regenfälle und Überschwemmungen mit sich bringt
Die madagassische Währung ist der Ariary (Ar).
Geldautomaten (Visa und MasterCard) sind in großen Städten weit verbreitet. In ländlichen Gebieten muss Bargeld mitgeführt werden. Alle Geldautomaten akzeptieren Visa. Die Geldautomaten von der Société Générale akzeptieren auch MasterCard.
Kreditkarten
Visa-Kreditkarten werden in allen gehobenen Hotels, Restaurants und Geschäften und vielen Einrichtungen der mittleren Preisklasse akzeptiert.
MasterCard kann an einigen Geldautomaten verwendet werden, aber nur wenige Einrichtungen akzeptieren Zahlungen mit ihr.
Preise feilschen
Auf Märkten, beim Kauf von Souvenirs und bei der Aushandlung von Taxitarifen ist Feilschen an der Tagesordnung. Nicht in Restaurants, Bars oder Hotels.
Zu den größten Flughäfen mit internationalen Verbindungen gehören der Flughafen von Antananarivo (TNR), Nosy be (NOS) und Antsiranana (DIE). Die beiden größten Airlines die Madagaskar anfliegen sind Turkish Airlines und Air France. Es gibt zwar keine Direktflüge aus Deutschland, jedoch kann man die Hauptstadt Antananarivo ohne lange Zwischenlandungen entweder aus Paris, Johannesburg oder Nairobi erreichen.
Reisepässe
Für die Einreise nach Madagaskar deutsche Staatsangehörigen einen sechs Monate nach dem Einreisedatum gültigen Reisepass. Ihr Reisepass muss außerdem mindestens zwei leere Seiten für ein Visum aufweisen.
Visa
Sie müssen vor der Anreise kein Visum bei den Madagassischen Behörden anfragen. Sie können entweder ein eVisum beantragen, das ein einfaches Einreisevisum ist, unter www.evisamada.gov.mg oder ein Touristenvisum für 30, 60 oder 90 Tage direkt nach dder Ankunft am Flughafen in bar, mit US$, Euro oder madagassischen Ariary erwerben. Sie sollten sich trotzdem vor der Anreise an die Botschaft wenden, um die Visabestimmungen für Madagaskar zu prüfen.
Arten und Kosten
30-Tage-Touristenvisum: 35 Euro
60-Tage-Touristenvisum: 45 Euro
Gültigkeit Kurzaufenthalts-Touristenvisum: 30, 60 oder 90 Tage.
Solange Sie mit Ihren Impfungen auf dem Laufenden bleiben und einige grundlegende Präventivmaßnahmen ergreifen sind Sie gut für einen Madagaskaraufenthalt gewappnet. Ein Malaria Impfschutz soll vorhanden sein.
Vergewissern Sie sich vor jeder Reise, dass Sie über die routinemäßigen Impfungen auf dem Laufenden sind. Zu diesen Impfungen gehören:
- Masern-Mumps-Röteln Impfung
- Diphtherie-Tetanus-Pertussis Impfung
- Windpocken Impfung Polio Impfung
- Jährliche Grippeimpfung.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, wie Sie gegen Malaria auf Reisen vorbeugen können. Informationen erteilt auch das
Bernhard-Nocht Institut für Tropenmedizin in Hamburg.
Geschichte, Menschen
& Kultur
Nach anthropologischen Studien wird angenommen, dass die ersten Menschen vor etwa 2000 Jahren in Madagaskar ankamen und dass sie hauptsächlich aus Regionen wie Indien, Arabien und dem afrikanischen Kontinent kamen. Während dieser Zeit war das Land der Aufenthaltsort verschiedener wilder Kreaturen wie Lemuren, Riesenschildkröten, Zwergflusspferde und vieler anderer einzigartiger Tierarten, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind.
Die Vorfahren der madagassischen Gesellschaft lebten Harmonisch miteinander und sie waren gegen die Idee der Rassentrennung. Im Laufe der Jahre bildeten sich dadurch eine unglaubliche Verschmelzung von Tradition, Sprache und Religion. Im 16. Jahrhundert kamen die Portugiesen, aber sehr bald folgten ihnen die Franzosen und Engländer. Im Jahr 1794 ergriff ein Stammeskönig namens Andrianampoinimerina die Macht und vereinigte die verschiedenen Stämme zu einem Königreich im Land. Diese hielt etwa 100 Jahre an, bis die Franzosen das Königreich übernahmen und 1896 zum Kolonialstaat machte.
Die moderne madagassische Gesellschaft stellt eine Mischung aus Tradition und Moderne dar. In früheren Zeiten folgte die Gesellschaft in Madagaskar der hierarchischen Ordnung. Die Gesellschaft war in die edle Klasse, die einfache Klasse und die Sklavenklasse unterteilt. Aber mit der Zeit wurden diese Unterschiede ausgemerzt, und heute hat Madagaskar eine homogene Gesellschaftsordnung.
So ist die Kultur Madagaskars eine reiche Kombination verschiedener ethnischer Gruppen, Religionen und Sprachen, die das Land zu einer Einheit machen.
Ranomafana National Park
Der im Südosten Madagaskars gelegene Nationalpark Ranomafana ist einer der beliebtesten Parks des Landes. Der östliche Teil des Parks ist der landschaftlich schönste, mit zahlreichen Bächen, die durch dicht bewaldete Hügel plätschern. Der Park ist auch die Heimat des vom Aussterben bedrohten goldenen Bambuslemurs, dessen Nahrung fast ausschließlich aus Bambussprossen besteht. Diese enthalten Zyanid, die für andere Tiere tödlich wären, doch der charmante goldene Lemur ernährt sich von dem Bambus, ohne dass er dabei Schaden nimmt.
Andasibe-Mantadia
Der riesige Andasibe-Mantadia Nationalpark im Osten Madagaskars ist die Heimat von elf Lemurenarten, darunter der größte Lemur, der Indri. In der Nähe der madagassischen Hauptstadt Antananarivo gelegen, ist Andasibe-Mantadia einer der am einfachsten zu besuchenden Parks. Der Park ist in zwei Bereiche unterteilt, den Mantadia-Nationalpark und das Analamazoatra-Reservat. Lokale Guides führen 1- bis 6-stündige Touren durch beide Gebiete durch.
Ifaty
Ifaty ist der Name zweier Fischerdörfer an der Küste Südwest-Madagaskars. Doch diese sind nicht Hauptattraktion dieses Gebietes. Vor der Küste bildet ein 60 Meilen langes Korallenriff eine natürliche Barriere gegen raue Meereswellen und schafft so Küstengewässer, die sich ideal zum Tauchen, Schnorcheln und Fischen eignen. Gleichzeitig ist das Wüstengebiet vor der Küste für seinen stacheligen Wald bekannt, in dem die seltsam geformten Affenbrotbäume seit Jahrhunderten gedeihen.
Allée der Baobabs
Die Allee der Affenbrotbäume liegt auf einer unbefestigten Straße zwischen Morondava und Belon'i Tsiribihina im Westen Madagaskars. Die pittoreske Anordnung der Bäume zieht jedes Jahr tausende Touristen aus der ganzen Welt an und macht sie zu einem der meistbesuchten Orte der Region und wohl der meistfotografierte Ort Madagaskars. Was viele jedoch nicht wissen, die bis zu 800 Jahre alten Affenbrotbäume überragten ursprünglich nicht isoliert die Landschaft, sondern standen in einem dichten Tropenwald. Im Laufe der Jahre wurden die Wälder für die Landwirtschaft abgeholzt, so dass nur noch die berühmten Affenbrotbäume übrigblieben.
Nosy Be
Die kleine Insel Nosy Be ist einer der wichtigsten touristischen Orte Madagaskars und zieht das ganze Jahr über Tausende von Touristen aus der ganzen Welt an. Die Strände von Nosy Be locken mit traumhaften feinen Sand, klarem türkisfarbenen Wasser und ausgezeichnete Fischrestaurants, die Meeresfrüchte servieren.
Isalo National Park
Der Isalo-Nationalpark zeichnet sich durch sein abwechslungsreiches Gelände aus. Der Park liegt im südlichen Madagaskar und umfasst Grasland, steile Schluchten und Sandsteinformationen. Wie in vielen der Nationalparks des Landes sind Guides erforderlich. Führungen können so arrangiert werden, dass sie Stunden oder mehrere Tage dauern können.